1.Einführung in die CNC- Technik |
1.1. Geschichtliche Entwicklung der CNC- Technik
1. Generation
1949/50 Beginn der Entwicklung am MIT (Massachusetts Institute of Technology,
Cambridge, USA) auf Anregung der U.S. Air Force.
Auf Grund eines Auftrages der US Air Force sollten wichtige Teile von Groß-
flugzeugen nicht mehr als Niet- und Schweißverbindungen gefertigt, sondern
aus dem Vollem gefertigt werden.
Die für ein Formfräsen notwendigen Schablonen und Modelle waren jedoch
hochkompliziert und mit herkömmlicher Technik nur sehr zeit- und kostenauf-
wendig zu fertigen. Da sich die Konturen der großen Werkstücke jedoch leicht
durch mathematische Funktionen beschreiben ließen, faßte man den Ent-
schluß, eine Steuerung zu entwickeln, die eine Fräsmaschine auf dieser
Grundlage steuern kann.
Die technologische Verwirklichung dieses Gedanken erforderte eine Steuer-
ung, die binär und digital formulierte Eingangsgrößen für Wege und Schalt-
ungen so umsetzt, daß diese von einer Fräsmaschine verstanden und ver-
arbeitet werden können. Damit war der Grundgedanke für eine generelle An-
wendung von numerischen Steuerungen an Werkzeugmaschinen gelegt.
Seine Verwirklichung war angesichts der damals forcierten Entwicklung der
elektronischen Datenverarbeitung reale Möglichkeit.
Es wurde zunächst eine NC-Steuerung für eine Senkrechtfräsmaschine ent-
wickelt, der die für die Fertigung erforderlichen Weg- und Schaltinformationen
über Lochkarten eingegeben wurden. Dabei kam es darauf an, die Vorschub-
achsen der Fräsmaschine so zu steuern, daß die gewünschten Achsver-
schiebungen des Werkstückträgers durch getrennt arbeitende Motoren herbei-
geführt werden konnte. Die Folge der Weg- und Schaltinformationen in Form
von Kennbuchstaben und Kennzahlen nannte man „NC-Programm“.
1952 MIT – erste NCM / Cincinnati
1954 Erste industriell gefertigte NC-Maschine bei Fa. Bendix
1956 ca. 100 NC-Maschinen in US-Luftfahrt im Einsatz
1960 Erste deutsche NC-Maschine auf Hannover- Messe
1964 Erste deutsche NC-Maschine in der damaligen DDR
2. / 3. Generation
1968 IC-Technik (integrated ciruits) macht Steuerungen kleiner und zuverlässiger
1972 Erste CNC-Maschine mit eingebauten, serienmäßigen Minicomputer; baldige
Ablösung durch Mikroprozessor – CNC’s
4.bis n.- Generation
1984 CNC mit grafischer Programmierhilfen; dynamischer Simulation Þ neue Maß-
stäbe für das Programmieren in der Werkstatt
1986/87 Neue Schnittstellen (standardisiert) – durchgängiger Informationsaustausch
> CIM (hochautomatisierte Fabriken; Computer Integrated Manufacturing)
1992 80% der Wzm. mit CNC-Ausstattung; IT 6 sicher im Automatikbetrieb be-
herrscht, Schaltzeichen und –zeiten für Hilfsopperationen (Span- zu- Span-
Zeiten) verringert sich um > 20%
2000 Fertigungsprozeßrechner mit > 20 MIPS; steuern flexibler Fertigungssysteme
FFS; Spanprozesse adaptiv geregelt; Bilderkennung; künstliche Intelligenz-
Lern- Systeme
1.2. Begriffe und Arten von NC- Konzeptionen
Numerische Steuerungskonzepte
NC – Steuerungen
N – Numerical C – Control
- NC-Maschinen sind Werkzeug-Maschinen die mit ziffernmäßiger Eingabe der
Weg- und Schaltinformationen arbeiten
Konventionelle NC- Steuerungen
· kein Computer
· für jedes Signal – 1 diskrete Verbindung zweier Punkte
· Verdrahtungsprogrammsteuerungen der 1. – 3. Generation
· offline betrieben
- reines Hardware- Konzept
CNC- Steuerungen
C – Computer N – Numerical C – Control
· Speicherprogrammsteuerungen
· Steuerung, deren Funktionsinhalt durch einen oder mehrere Simultan arbeitende,
- frei programmierbare Rechner realisiert wird on-line betrieben
- Software – Modifikation
DNC-Konzept
D – Direkt N – Numerical C – Control
· mehrere NC- oder CNC per Daten-Kabel an Prozeßrechner angeschlossen
· Steuerung von Prozessor gesteuert (online-Betrieb)
1.3.Vergleich von konventionellen und CNC-Werkzeugmaschinen |
Kriterien |
konventionelle |
CNC- Werkzeugmaschine |
Aufspannen des Werkstücks |
manuell |
manuell |
Einspannen des Werkzeugs |
manuell |
manuell/automat. |
Festlegen der Bezugspunkte für die Bearbeitung |
manuell |
manuell |
Positionieren von Werkzeug |
manuell |
automat. durch Steuerung |
Eingeben des Bearbeitungs- programmes |
manuell |
manuell / Datenträger |
Informationsdarstellung |
analog (Anschläge) |
zahlenmäßig |
Soll- Ist- Vergleich bei Bearbeitung |
visuell – Arbeiter |
durch die Steuerung nach einem Programm |
CNC-Besonderheiten
- Gleichstrommotoren für Haupt- und Vorschubantriebe (stufenlose -Regelung)
- Präzisionsspindeln (Kugelgewindetrieb/ Kugelumlaufspindeln)
- Bedientableau mit Bildschirm
· Wegmeßsysteme für alle Achsen; elektronisch auswertbar; hochauflösend
· Lageregelung in der Maschine
· elektronische Rechnersteuerung
· pneumatische Werkstück- bzw. Werkzeugspannung
· höhere Steifigkeit der Maschinengestelle
· Verschleiß- und reibungsarme Schlittenführung mit Zentralschmierung
· Einsatz hochwertiger, voreingestellter Werkzeuge
1.4. CNC – Maschine
· frei programmierbare Werkzeugmaschine mit einer elektronischen
Steuerung, die einen Computer besitzt
· Computer speichert Programm für das Werkstück und veranlaßt
die Bearbeitung nach dem Aufruf
Informationseingabe:
– Tastatur
– Lochstreifen
– Diskette
– Magnetband
– CD-ROM
– Online per Datentransfer
- Zahlen/Ziffern(0,1,2,…9)
- Alphazeichen (N,G,X….)
- Sonderzeichen(%,-,+,/…)
1.5.Nachteile der CNC- Technik
Nachteile/Probleme ??
- Hohe Investitionskosten
- qualifiziertes Personal
- Aufwand für Programmierarbeitsplätze / Werkzeugvoreinstellgeräte
1.6.Auswirkungen der CNC- Technik
Werkzeugmaschine
· neue Verfahren (Laserbearbeitung, Drahterodieren…)
· Verfahrensintegration (fräsende Drehmaschine MILL-TURN)
5 – Seitenkomplettbearbeitung Werkzeugwechsler, Palettenwechsler, Überwachungseinheiten höhere statische und dynamische Steifigkeit neue Antriebe, Getriebe, Spindeln und Führungen
Werkzeuge
· formschlüssige Werkzeugaufnahmen => hohe Steifigkeit
· Kühlmittelzufuhr durch das Werkzeug
· Voreinstellung außerhalb der Maschine
· manueller und automatischer Werkzeugwechsel
· Werkzeugspeicher und Werkzeuggreifer
· hohe Wechselgenauigkeit
· automatische Werkzeugidentifikation
Antriebe
- höhere Beschleunigungen
· stärkere Dimensionierung der Antriebe, Getriebe und Führungen
· Trapezspindeln >>> Kugelumlaufspindeln
· Schaltgetriebe >>> stufenlos regelbare Antriebe
· Drehstromantriebe >>> Gleichstromantriebe
· >>> kollektorlose, wartungsfreie Servomotoren
· Sicherheitskupplungen (Kollisionsschutz)
1.9.Konstruktive Besonderheiten von NC- Maschinen 1.9.1.Spindeln – Aufgaben:
1.9.2.Wegmeßsysteme
1.9.3.Meßsysteme nach Art der Meßwerterfassung
1.9.4.Meßsystem nach Meßverfahren (Bezugspunkt der Messung)
|
1.9.5.Werkzeuge, Werkzeugaufnahmen, Werkzeugspannung, Werkzeugspeicher Damit bei einer CNC- Maschine ein breites Spektrum an Werkzeugen einsetzbar ist, Bestandteile des Werkzeugsystems Die Abmessungen der Werkzeughalter müssen mit den Abmessungen der Werkzeugaufnahmen an der Dreh- bzw. Fräsmaschine übereinstimmen Durch solche Werkzeughalter erreicht man eine immer gleichbleibende Lage der Schneide bezogen auf den Revolver (Drehen) und auch schnelle Werkzeugwechsel zwischen den einzelnen Bearbeitungsschritten Werkzeugspannung · Pneumatisches hydromechanisches Schnellspannsystem der Arbeitsspindel · Werkzeugaufnahme mittels Steilkegel ISO 40 und ISO 50 · Ringnut zum Eingreifen der Spannzange Schneidenträger und Schneiden Abmessungen des Roh- bzw. Fertigteils Die Art, wie Werkzeuge aus Werkzeughalter, Schneidenträger und Schneiden zusammengesetzt sind, kann unterschiedlich sein: Schneidenträger werden meist mittels Spannzangen oder In Sonderfällen können Schneidenträger und Werkzeughalter aber auch aus einem einzigen Teil bestehen Schneiden können mit dem Schneidenträger fest verlötet sein. In den meisten Fällen werden jedoch Wendeschneidplatten eingesetzt, welche mit einem Klemmsystem am Schneidenträger befestigt und bei Verschleiß gewendet oder ausgewechselt werden Automatische Werkzeugwechselsysteme Bei der NC-Bearbeitung werden in einer Aufspannung meist unterschiedliche Nur wenige Werkstücke können ohne Werkzeugwechsel durchgeführt werden. Prinzipiell kann ein Werkzeugwechsel vom Maschinenbediener von Hand In der Praxis kommt dies jedoch nur bei Fräs- und Bohrmaschinen mit leicht CNC-Drehmaschinen und Bearbeitungszentren für die Produktion besitzen in Wir unterscheiden: Werkzeugrevolver und Werkzeugmagazin Beim Werkzeugrevolver dreht sich das gewünschte Werkzeug in die richtige Arbeitsstellung Beim Werkzeugmagazin werden Werkzeugwechsel mit Hilfe eines Greifersystems durchgeführt Werkzeugrevolver · Werkzeug fest eingespannt · Kurze Schaltzeiten · geringer Werkzeugvorrat · Kolisionsgefahr · einfache Werkzeugverwaltung Werkzeugmagazin · Speicher aus denen Werkzeuge entnommen + wieder abgelegt werden · größere Werkzeugvorrat · geringere Kolisionsgefahr · längere Werkzeugwechselzeiten · Problem: Werkzeugidentifikation Werkzeugidentifikation (-bestimmung;-erkennung) Wir unterscheiden Werkzeugcodierung und Platzcodierung Werkzeugcodierung · Werkzeug ist gekennzeichnet · Codierung durch Codierschrauben oder Codierringe am zylindrischen Schaft · Erkennung im Dualsystem (Hell-Dunkel-Kombination 0/1) mechanisch oder induktiv -Vorteile: * nach Aufruf auf nächsten freien Platz Steuerung aktualisiert neuen Zugriff -Nachteile: * hoher Codieraufwand *teuere.Werkzeugträgerlesbare,Info Platzcodierung · Werkzeug muß nicht codiert sein · Werkzeug nach Magazin-Bestückungsplan auf bestimmten Platz angeordnet · nach Aufruf auf bestimmten Platz zurück -Vorteil: -Nachteile: * längere Werkzeugwechselzeiten * umständliches Positionieren der Magazine 1.9.6. Werkstückspannmittel Werkstückspannmittel dienen zum lagerichtigen und -genauen Es gibt eine Vielfalt von Werkstück-Spannmitteln. Beim Drehen kann die Zuführung und die Entnahme der Werkstücke Hier werden daher meist steuerbare Backenfutter verschiedener Bauarten verwendet. Beim Fräsen ist die Hauptfunktion der Werkstück-Spannmittel das lagerichtige Bei komplizierten Frästeilen werden Fräsvorrichtungen – auch mit automatischer 1.9.7.Arbeitsschutz an CNC-Werkzeugmaschinen Durch den Arbeitsschutz sollen am Arbeitsplatz Menschen, Maschinen Grundsätzlich gelten für die Arbeit an CNC-Werkzeugmaschinen die · Gefahren beseitigen · Mängel an Maschinen und allen zur Arbeit notwendigen Geräte müssen · Fluchtwege müssen freigehalten werden · Keine scharfen Gegenstände in der Kleidung tragen. · Uhren und Ringe ablegen. · Gefahrenstellen abschirmen und kennzeichnen · Alle Sicherheitseinrichtungen und Hinweisschilder dürfen nicht entfernt · Bewegte oder ineinandergreifende Teile müssen abgeschirmt werden. · Gefährdungen verhindern · Bei möglichen Funken und Strahlen müssen Schutzkleidungen getragen werden. · Zum Schutz der Augen sind Schutzbrillen oder Schutzschilder zu verwenden. · Beschädigte elektrische Kabel dürfen nicht benutzt werden. Beim Einrichten und Bedienen von CNC-Werkzeugmaschinen ist besonders zu beachten, daß: · Einrichtearbeiten grundsätzlich bei ausgeschalteter Maschine durchzuführen sind,
· sich der Bediener nicht im Schwenk- bzw. Arbeitsbereich der Maschine aufhält. · die speziellen sicherheitstechnischen Vorschriften des Maschinenherstellers eingehalten werden müssen. Weiterhin sind die folgenden sicherheitstechnischen Forderungen · Die Verriegelung gegen das Bearbeiten von unbefestigten oder falsch angeordneten Werkstücken, gegen selbsttätiges Bewegen beweglicher Elemente und gegen die Ausführung eines automatischen Arbeitsganges bevor die Einrichtearbeit abgeschlossen wird. · Die Verriegelung der Werkstückspannung bei CNC-Maschinen mit Handbeschickung · Schutz gegen Späne sowie gegen das Verspritzen von Kühlschmiermittel · Das Absaugen der Maschinenraumluft. |
2. Probleme der Geometrieverrechnung Zur Ausführung von Werkzeug- Bewegungen am Werkstück muß jede augenblickliche erforderliche Kenntnisse:
– Grundsatz:
2.1. Koordinatensysteme an CNC-Werkzeugmaschinen 2.1.1. Arten von Koordinatensystemen Koordinatensysteme ermöglichen die genaue Beschreibung sämtlicher Punkte in einer Arbeitsebene bzw. im Raum. Grundsätzlich werden sie in 2.1.1.1.Kartesisches Koordinatensystem Ein kartesisches Koordinatensystem, auch rechtwinkliges Koordinatensystem genannt,
Im ebenen kartesischen Koordinatensystem, z.B. im X,Y-Koordinatensystem, wird jeder Punkt Die Entfernung von der Y-Achse bezeichnet man als X-Koordinate und die Entfernung von der X-Achse als Y-Koordinate. Dabei können diese Koordinaten positive oder auch negative Vorzeichen besitzen. Das räumliche kartesische Koordinatensystem ist für die Darstellung und Lagebestimmung von räumlichen Werkstücken, z.B. Frästeilen erforderlich. Solche 3-dimensionalen Koordinatensysteme mit positiven und negativen Bereichen der Koordinatenachsen ermöglichen die genaue Beschreibung aller Lagepunkte, z.B. im Arbeitsraum einer Fräsmaschine, unabhängig davon, wo der Nullpunkt des Werkstückes gelegt wird. 2.1.1.2.Polarkoordinatensystem Im kartesischen Koordinatensystem wird ein Punkt z.B. durch seine X- und Y- Koordinate beschrieben. Bei rotationssymetrischen Konturen, z. B. kreisförmigen Bohrbildern sind die benötigten Koordinaten nur mit erheblichen Aufwand zu berechnen. Im Polarkoordinatensystem wird ein Punkt durch seinen Abstand (Radius R) zum Koordinatenursprung und seinem Winkel (a) zu einer deffinierten Achse beschrieben. Der Winkel (a) bezieht sich im X,Y-Koordinatensystem auf die X-Achse. In der Gegenrichtung ist er negativ.
2.1.1.3.Maschinenkoordinatensystem Das Maschinenkoordinatensystem der CNC-Werkzeugmaschine wird vom Hersteller festgelegt. Es ist unveränderbar. Der Ursprungspunkt für dieses Maschinenkoordinatensystem, auch Maschinennullpunkt genannt, ist in seiner Position nicht veränderbar. Werkzeugbewegungen werden grundsätzlich in einem genormten, rechtsgängigen Drehung von +X nach +Y erzeugt in +Z Richtung ergibt eine rechtsgängige Schraube Z- Achse:
X- Achse:
Y- Achse:
2.1.1.4.Werkstückkoordinatensystem Das Werkstückkoordinatensystem wird vom Programmierer festgelegt. Es ist veränderbar. Die Lage des Ursprungspunktes für dieses Werkstückkoordinatensystem, auch Werkstücknull-
2.1.2. Drehachsen und Nebenachsen
Drehachsen: A B C
Nebenachsen: U V W
2.2. NC- Mathematik 2.2.1. Grundlagen der Koordinatenberechnung Bei der CNC-Programmierung müssen die jeweiligen Punkte der zu fertigenden Kontur Im Rahmen der Automatisierung werden diese Koordinaten durch ein NC-Programmiersystem an externen Arbeitsplätzen errechnet und per Datentransfer direkt zur Maschine gesendet. 2.2.1.1.Kenngrößen eines Dreiecks Zur Berechnung der fehlenden Koordinaten sind die am Dreieck geltenden Beziehungen sehr hilfreich. Es gibt mehrere Möglichkeiten ein Dreieck zu beschreiben. Dazu werden einige der folgenden Kenngrößen, das heißt Ecken, Winkel oder Seiten benutzt. 2.2.1.2.Winkel am Dreieck Die Winkel am Dreieck bestimmen den Dreieckstyp. Je nach Größe der einzelnen Winkel unterscheidet man spitz-, stumpf- oder rechtwinklige Dreiecke. Am Dreieck gilt die Beziehung: a + b + g = 180° Mit deren Hilfe ist es möglich, bei zwei bekannten Winkeln den dritten unbekannten Winkel zu bestimmen. 2.2.1.3.Rechtwinkliges Dreieck Das rechtwinklige Dreieck hat eine besondere Bedeutung in der analytischen Geometrie, da die Seiten eines solchen Dreiecks in einem bestimmten mathematischen Verhältnis zueinander stehen. · Die längste Seite liegt gegenüber dem rechten Winkel und heißt Hypotenuse. Am rechtwinkligen Dreieck wird der rechte Winkel durch einen im Winkel liegenden Im rechtwinkligen Dreieck gilt: Am rechtwinkligen Dreieck läßt sich die Länge einer fehlenden Seite berechnen, wenn die anderen Seitenlängen bekannt sind. Dazu wird der Satz des Pythagoras verwendet. Der Grieche Pythagoras (ca. 580 – 496 vor Christus) bewies als Erster die folgende mathematische Beziehung, die nach ihm als Satz des Pythagoras bezeichnet wird. Die Summe der Kathetenquadrate ist gleich dem Hypotenusenquadrat oder ausgedrückt in einer Gleichung: a² + b² = c² 2.2.1.4.Trigonometrische Funktionen Die trigonometrischen Funktionen beschreiben die Beziehungen zwischen den Winkeln und den Seiten am rechtwinkligen Dreieck. Mit Hilfe dieser trigonometrischen Funktionen ist es möglich, unbekannte Seitenlängen mit einem unbekannten Winkel und einer bekannten Seite zu verrechnen. Die Auswahl der geeigneten trigonometrischen Funktion, das heißt der Sinusfunktion der Cosinusfunktion oder der Tangensfunktion hängt davon ab, welche Seite und welcher Winkel bekannt ist. Bei der Berechnung von unbekannten Seiten müssen die entsprechenden Gleichungen wie im folgenden Beispiel umgeformt weden: Bekannt sind: der Winkel und die Länge der Ankathete , daraus ergibt sich Gegenkathete = Ankathete * tan alpha |
2.3. Null- und Bezugspunkte an CNC-Werkzeugmaschinen
2.3.1. Maschinennullpunkt Jede numerisch gesteuerte Werkzeugmaschine arbeitet mit einem Maschinenkoordinaten- system. Der Maschinennullpunkt ist der Ursprung des maschinenbezogenen Koordinaten- · vom Maschinenhersteller fest vorgegeben · MNP = Bezugspunkt für alle weiteren Festpunkte 2.3.2. Referenzpunkt R Eine Maschine mit inkrementalem Wegmeßsystem benötigt darüber hinaus einen Eichpunkt, der zugleich zur Kontrolle der Werkzeug- und Werkstückbewegungen dient.Dieser Eichpunkt wird als Referenzpunkt R bezeichnet. Seine Lage ist in jeder Verfahrachse durch Endschalter genau festgelegt. Die Koordinaten des Referenzpunktes haben, bezogen auf den Maschinennullpunkt, immer den gleichen Zahlenwert. Dieser ist in der CNC-Steuerung fest eingestellt. Nach dem Einschalten der Maschine muß zuerst in allen Achsen der Referenzpunkt zur Eichung des inkrementalen Wegmeßsystem angefahren werden. · R besitzt genau deffinierten Abstand zum Maschinennullpunkt; 2.3.3. Werkstücknullpunkt W Der Werkstücknullpunkt ist der Ursprung des werkstückbezogenen Koordinatensystems. Seine Lage wird vom Programmierer nach praktischen Gesichtspunkten festgelegt. Der Werkstücknullpunkt kann im NC-Programm verschoben werden, z.B. wenn ein Drehteil von 2 Seiten bearbeitet werden soll. In diesem Fall ist es zweckmäßig, den Werkstücknullpunkt wechselseitig auf die rechte oder linke Seite des Fertigteils zu verschieben. 2.3.4. Werkzeugeinstellpunkt E Bei der Bearbeitung eines Werkstückes kommt es darauf an, daß die Werkzeugspitze bzw. Werkzeugschneiden auf dem gewünschten Bearbeitungsweg exakt am Werkstück entlang gesteuert werden können. Da die Werkzeuge unterschiedliche Formen und Abmessungen besitzen, müssen die genauen Werkzeugmaße vorab ermittelt und in die Steuerung eingegeben werden. Die Abmessungen der Werkzeuge werden bei der Voreinstellung auf einen festen Werkzeugeinstellpunkt bezogen. · dient dazu, um Werkzeuge außerhalb der CNC-Maschine zu vermessen 2.3.5. Werkzeugaufnahmepunkt A Wenn das Werkzeugsystem (Werkzeughalter mit Werkzeug) in den Werkzeugträger · das Gegenstück zum Werkzeugeinstellpunkt ist der Werkzeugaufnahmepunkt A Merke: 2.3.6. Werkzeugwechselpunkt Der Werkzeugwechselpunkt ist derjenige Punkt im Arbeitsraum der CNC-Maschine, an dem die Werkzeuge kollisionsfrei gewechselt werden können. In den meisten CNC-Steuerungen ist die Lage des Werkzeugwechselpunktes konfigurierbar. Jedoch wird bei aut. Werkzeugwechselsystemen ein 2.3.7. Setzen des Werkstücknullpunktes an einer CNC-Fräsmaschine Zur genaueren Erfassung der Lage des aufgespannten Werkstückes und zur Festlegung der Koordinaten des Werkstücknullpunktes in Bezug zum Maschinennullpunkt müssen Bezugskanten oder Bohrungsmittelpunkte angefahren werden. Dazu eignen sich an der Fräsmaschine:
Kantentaster: 3-Achsentaster: Zentriertaster: |
2. Probleme der Geometrieverrechnung (-bearbeitung) 2.4. Steuerungsbestandteile an CNC-Werkzeugmaschinen Eine CNC-Steuerung besteht aus zahlreichen Bauteilen. Kernstück der CNC-Steuerung ist ein Rechner, in dem sämtliche Berechnungen und logische Verknüpfungen durchgeführt werden. · Die Schnittstelle zum Bediener; · Die Schnittstelle zur Werkzeugmaschine; 2.4.1. Arbeitsweise des Rechners CNC-Steuerungen enthalten einen Rechner, der im wesentlichen aus einem oder mehreren Mikroprozessoren und Speichern besteht. Im Mikroprozessor werden die im Speicher vom Bediener eingegebenen Programmdaten verarbeitet und in Steuerimpulse an die Werkzeugmaschine umgesetzt. Die Programmdaten bestehen aus Die Verarbeitung der Programmdaten im Mikroprozessor kann der Maschinenbediener über die Bedientafel zu jeder Zeit beeinflussen (z.B. durch Einschalten bestimmter Maschinenfunktionen). Der Prozeßrechner ist ein digital arbeitender Mikrorechner der direkt (on-line) an einem Prozeß gekoppelt ist. Aufgaben: 2.4.2. Anpaß- und Achsensteuerung, Leistungsteil Der Rechner der CNC-Steuerung kann die gewünschten Maschinenfunktionen an der Werkzeugmaschine nicht direkt auslösen. Diese Zwischenstufe an der Schnittstelle zwischen Rechner und Werkzeugmaschine besteht im wesentlichen aus einer Anpaß- und Achsensteuerung sowie einem Leistungsteil. 2.4.2.1.Anpaßsteuerung (SPS) Die Programmierung der Anpaßsteuerung wird vom Maschinenhersteller vorgenommen. Dieses feststehende Programm kann vom Anwender der Maschine nicht verändert werden. Freiprogrammierbare Anpaßsteuerungen bezeichnet man als PC-Steuerungen Aufgabe: Beispiel: Außerdem muß sichergestellt sein, daß bestimmte Maschinenfunktionen nicht gleich- 2.4.2.2.Achsensteuerung/Lage-Regelkreis Aufgabe: 2.4.2.3.Leistungsteil Die Schaltimpulse aus CNC- und Anpaßsteuerung haben nur geringe elektrische Leistungen, welche zum Einschalten von Motoren, Ventilen usw. nicht ausreichen. Aufgabe: · Umsetzung (Verstärkung) von Schaltimpulsen mit niedrigen Leistungspegel in Schaltimpulse hoher Leistung
2.4.3. Bedientafel/-Pult Praxis: Bedientafeln Heidenhain iTNC530; Sinumerik 840d · Anzeigen · Bedienelemente für die Maschinenbedienung · Bedienelemente für die Programmierung, Damit die verschiedenen Bedienvorgänge von der Steuerung eindeutig angenommen werden, sind sie in Betriebsarten eingeteilt, z.B. „Programmieren“, „WZ-Daten Eingeben“, „Hand-Bertieb“, „Automatik-Betrieb“. 2.4.4. Bedienelemente für Maschinenfunktionen Durch die Maschinenelemente werden Aktionen direkt an der Werkzeugmaschine ausgelöst. · Vorschubtasten · Vorschubhebel · Handrad · Override-Schalter 2.4.5. Bedienelemente für die Programmierung Unterschieden wird grundsätzlich zwischen Tasten, mit denen Daten (Programmtexte und Einrichtedaten) eingegeben werden, und Tasten, mit denen irgendwelche Rechnerfunktionen ausgelöst werden. · Dateneingabe · Funktionstasten · Tasten zum Auslösen von Rechnerfunktionen 2.4.6. Externe Zusatzgeräte Damit man einmal erstellte NC-Programme nicht mehrfach in die CNC-Steuerung eintippen muß, gibt es die Möglichkeit der Übertragung und Archivierung von NC-Programmen auf unterschiedlichen Datenträgern. Damit ein Datenaustausch zwischen der Steuerung und den externen Zusatzgeräten zustandekommt sind entsprechende Datenanschlüsse mit bestimmten Normen erforderlich. Die Art der Datenträger an einer CNC-Steuerung ist bei der Anschaffung von Zusatzgeräten zu berücksichtigen; später bei der Bedienung spielt sie kaum eine Rolle mehr. 2.4.7. Achspositionierung Unabhängig davon, welche Baugruppen eine CNC-Steuerung besitzt und welche Funktionen diese untereinander wahrnehmen, gibt es eine Reihe von elektronischen Elementen, die in jeder CNC-Steuerung eingesetzt werden. |
2.5. Grundfunktionen von CNC-Steuerungen 2.5.1. Aufbau und Arbeitsweise des Mikrocomputers. Aufbau einer CNC-Steuerung. Software (Systemunterlagen) Hardware (Gerätetechnik) 2.5.1.1.Hardware · Mikroprozessor · Hauptspeicher – bleibt bei Stromausfall erhalten RAM => Random Access Memory (Schreib- u. Lesespeicher) – bei Stromausfall alles gelöscht · BUS => Verbindungssystem zwischen den einzelnen elektronischen Bausteinen · E/A => Schaltkreise · Peripherie => konkrete Geräte, die am Hauptspeicher angeschlossen sind · Schnittstellen => je mehr, desto leistungsfähiger – physikalische Schnittstelle: Übergangsstelle zwischen verschiedenen Hardware- – standartisierte Schnittstelle: (DIN 44300) * serielle Schnittstellen bitserielle Übertragung * parallele Schnittstelle bitparallele Übertragung · Mehrprozessorsysteme * Mikrocomputer mit 2 oder mehreren Zentralprozessoren => symetrischer Multiprozessor * Mikrocomputer mit 1 Zentralprozessor und mehreren Coprozessoren (Master-Slave-Prinzip) => asymetrischer Multiprozessor 2.5.1.2.Software / Softwarebereitstellung · Betriebsprogramm/-system · Programmbibliothek · aktives Programm
2.6. Arten von CNC-Steuerungen Die einzelnen Achsen der CNC-Werkzeugmaschinen erhalten ihre Bewegungssignale
– 2D-Bahnsteuerung 2.6.1. Punktsteuerung
2.6.2. Streckensteuerung
2.6.3. Bahnsteuerung
2.7. DNC – Betrieb 2.7.1. Merkmale des DNC – Betriebs DNC ist die Abkürzung für direkt numerical control und bezeichnet eine Betriebsart, bei der mehrere NC- und CNC-Maschinen sowie weitere Geräte miteinander verbunden sind. Zu diesen Geräten können beispielsweise Werkzeugvoreinstellgeräte, Meßmaschinen, Programmierarbeitsplätze und eine zentrale Material- und Werkzeugverwaltung gehören. Die Verbindung zwischen den einzelnen Bestandteilen eines DNC-Systems wird über einen Datenbus realisiert. Um diese Informationen gezielt ermitteln und verteilen zu können, werden spezielle Schnittstellen benötigt, über die alle angeschlossenen Teile des DNC-Netzes mit dem Leitrechner verbunden werden. 2.7.2. Dateneingabe und Datenverarbeitung im DNC – Betrieb Durch die Struktur eines DNC-Systems ist die Eingabe von Daten an unterschiedlichen Geräten möglich. Diese können weit voneinander entfernt sein. Kleinere NC-Programme können direkt an der CNC-Maschine geschrieben werden. Zur Erstellung umfangreicher oder komplizierter NC-Programme ist der externe Programmarbeitsplatz zu bevorzugen. Grundfunktionen des DNC-Systems:
Zusatzfunktionen des DNC-Systems:
2.7.3. Vorteile des DNC – Betrieb Der Einsatz eines DNC – Betriebs hat gegenüber der Lösung mit einzelnen CNC-Werkzeugmaschinen die folgenden Vorteile:
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2.8. Werkzeugkorrekturen für die CNC-Bearbeitung
Sinn und Zweck der Arbeit mit Werkzeugkorrekturwerten
Mit Hilfe der Werkzeugkorrekturen läßt sich ein Werkstück sehr einfach ohne Berücksichtigung der später tatsächlich zur Anwendung kommenden Werkzeuglängen oder Werkzeugradien programmieren. Die vorhandenen Zeichnungsmaße des Werkstücks können direkt zum Programmieren genutzt werden. Die Werkzeugmaße, ob Längen oder Fräsen- bzw. Wendeschneidplattenradien werden von der CNC-Steuerung automatisch berücksichtigt.
2.8.1. Werkzeuglängenkorrektur beim Fräsen und Drehen
Eine Werkzeugkorrektur, bezogen auf einen Bezugspunkt, ermöglicht den Ausgleich zwischen der vorgegebenen und der tatsächlichen Werkzeuglänge, wie sie z.B. durch das Nachschleifen des Werkzeuges entsteht. Diese Länge des Werkzeuges muß der Steuerung bekannt sein. Dazu ist es notwendig diese Länge L, das heißt den Abstand zwischen dem Werkzeugeinstellpunkt B und der Schneidenspitze zu vermessen und in die Steuerung einzugeben.
In der CNC-Steuerung werden diese Werkzeugkorrekturwerte im Korrekturspeicher abgelegt, wobei es in den meisten CNC-Steuerungen möglich ist , bis zu 99 Werkzeuge zu beschreiben. Während der Bearbeitung müssen diese Werte aktiviert werden. Der Aufruf erfolgt innerhalb des NC-Programmes z.B. mit der entsprechend dafür vorgesehene Stellen im T-Wort.
2.8.2. Werkzeugradiuskorrekturen
CNC-Steuerungen besitzen die Möglichkeit der Fräserradiuskorrektur bei Fräsmaschinen bzw. der Schneidenradiuskorrektur bei Drehmaschinen. Mit deren Hilfe kann bei der Erstellung eines NC-Programmes die Fertigteilkontur des Werkstückes direkt programmiert werden.
2.8.2.1.Werkzeugradiuskorrektur (Fräsen) Werkzeugradiuskompensation
Damit ein Werkzeug mit hoher Genauigkeit die programmierte Kontur erzeugt, muß sich der Werkzeugmittelpunkt auf einer Bahn bewegen, die parallel zur programmierten Bahn verläuft. Diese Werkzeugmittelpunktsbahn bezeichnet man als Äquidistante (=abstandsgleiche Bahn).
Die Äquidistantenbahnen werden bei CNC-Steuerungen durch Werkzeugradiuskompensation automatisch berechnet.
Dazu muß im Werkzeugspeicher bzw. im NC-Programm angegeben werden:
- wie groß der Werkzeugradius ist
- und auf welcher Seite der programmierten Fertigkontur (bezogen auf die Bearbeitungsrichtung) sich das Werkzeug befindet
2.8.2.2.Schneidenradiuskorrektur (SRK beimDrehen) Schneidenradiuskompensation
Beim Drehen tritt an die Stelle des Werkzeugradius der Schneidenradius am Drehmeißel.
Bei der Programmierung der Fertigkontur wird angenommen, daß die Werkzeugschneide am
Angriffspunkt spitz zuläuft.
In Wirklichkeit sind die Schneiden jedoch abgerundet; die Steuerung gleicht den Abstand zwischen theoretischer Werkzeugspitze und Werkzeugschneide aus.
Damit diese Äquidistantenbahn immer auf die richtige Seite der Kontur gelegt wird, muß durch Angabe des „Quadranten“ der Steuerung mitgeteilt werden, aus welcher Richtung die Werkzeugschneide an die Kontur herantritt.
2.8.3. Werkzeugmessung und –einstellung mit einem Einstellgerät
Um eine CNC-Maschine effizient auszulasten, wird die Werkzeugvermessung (Werkzeugvoreinstellung) in der Regel außerhalb der CNC-Maschine vorgenommen. Dabei benutzt man ein Universal- Werkzeugmeß- und Voreinstellgerät. Bei modernen Varianten der Werkzeugmeß- und Voreinstellgeräte können die ermittelten Daten direkt zur CNC- Steuerung der Maschine via DNC übermittelt bzw. auf anderen Datenträgern oder einem Drucker ausgegeben werden.
2.8.3.1.Aufbau und Funktion eines Werkzeugvoreinstellgerätes
Ein Werkzeugvoreinstellgerät dient zur Bestimmung der Werkzeugkorrekturwerte von Dreh- bzw. Fräswerkzeugen, ohne die eine sinnvolle Programmierung einer Werkstückkontur nicht möglich ist.
Ein Werkzeugvoreinstellgerät besteht im allgemeinen aus vier Hauptkomponenten:
- Grundplatte,
- dem Kreuzschlitten,
- dem Projektträger und der
- Werkzeugaufnahme.
Weiterhin sind zur Messung der Werkzeugkorrekturwerte eine elektronische Meßeinrichtung und eine Speichereinrichtung zur Abspeicherung der Daten, z.B. der Fräserradius R und die Länge L vorhanden.
2.8.4. Werkzeugmessung und –einstellung mit Hilfe der CNC-Maschine
2.8.4.1.Direkte Werkzeugvermessung an der CNC-Drehmaschine
Ein direktes Vermessen der Werkzeuge in der CNC-Werkzeugmaschine ist bisher nur für CNC-Drehmaschinen gebräuchlich.
Bei einer direkten Werkzeugvermessung wird ein Werkstück mit einem Werkzeug in beliebiger Einspannung bearbeitet (z.B. Drehen eines Zylinders). Das Werkstück wird danach in bezug auf den Maschinennullpunkt M vermessen. Die gemessenen Werte werden in den Werkzeugkorrekturspeicher der CNC-Steuerung gegeben.
Anschließend wird das zweite Werkzeug eingespannt, der Werkzeugschlitten in dieselbe Position wie beim ersten Werkzeug gebracht und die gedrehte Werkstückkontur wieder abgefahren. Die Steuerung errechnet dann aus der neuen Ist-Lage des Werkzeugschlittens die Korrekturwerte für das zweite Werkzeug.
Die direkte Werkzeugvermessung ist sehr zeitintensiv, erfordert aber keinen weiteren materiellen Aufwand.
2.8.4.2.Werkzeugvermessung über sogenannte Nullwerkzeuge an der CNC-Fräsmaschine
Eine gängige Methode der Werkzeugvermessung an der CNC-Fräsmaschine ist die Ermittlung der unterschiedlichen Längen der Fräswerkzeuge mit Hilfe eines Nullwerkzeuges. die Radiuskorrekturen aller Werkzeuge sind schon vorher ermittelt und in die CNC-Steuerung eingegeben worden.
2.8.4.3.Werkzeugvermessung über eine Optik in einer CNC-Maschine
Im Arbeitsraum einiger CNC-Maschinen ist eine Optik an einem festen Punkt installiert, deren Position der Maschine bekannt ist. Diese Koordinaten sind in der CNC-Steuerung als Parameter gespeichert.
Die zu vermessenden Werkzeuge sind im Revolver beliebig eingespannt und werden dann nacheinander mit Hilfe des elektronischen Handrads in die Mitte des Fadenkreuzes der Optik gefahren. Die Steuerung errechnet dann ohne weitere Angaben die Querablage Q sowie die Länge L und speichert diese im Werkzeugkorrekturspeicher ab.
2.8.4.4.Vor – und Nachteile der direkten Werkzeugvermessung in der CNC-Maschine
Vorteile |
Nachteile |
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2.9. Wegmeßsysteme an der CNC-Maschine
Die CNC-Steuerung hat die Aufgabe, an Hand der Befehle des NC-Programms, die Bewegungen des Werkzeug- oder Werkstückträgers zu veranlassen. Dabei müssen die programmierten Koordinaten auf einer vorgegebenen Bahn (Lage) und mit vorgeschriebener Geschwindigkeit (Vorschub) in höchster Genauigkeit in den Achsen angefahren werden.
Die exakte räumliche Lage der steuerbaren beweglichen Maschinenteile muß der CNC-Steuerung dabei zu jedem Zeitpunkt rückgemeldet werden. Dies geschieht über die Positionsmeßwertgeber, deren Daten in den Lageregelkreis eingespeist werden.
An CNC-Werkzeugmaschinen werden die Werkzeugträgerpositionen ständig gemessen. Aus der zeitlichen Veränderung des Weges wird durch die CNC-Steuerung die aktuelle Bahnposition (Istwert) sowie die Bahngeschwingigkeit berechnet und mit der programmierten Bahn verglichen (Sollwert).
Einflußfaktoren auf den Regelkreis sind z.B. die Bearbeitungskräfte sowie die Reibung und Spiele in den Führungen. Sie werden Störgrößen genannt und sind von der Regelung (CNC-Steuerung) zu kompensieren.
Die Steuerung gibt etwa jede Millisekunde an den Lageregelkreis einen neuen Lagesollwert, den dieser anzusteuern versucht. Bei der hohen Taktfrequenz erhält er im allgemeinen bereits einen neuen Sollwert, bevor der alte Sollwert erreicht wurde. Dies durch physikalische Bedingungen (z.B. zu hoher Vorschub) verursachte Verhalten der Lageregelung bewirkt den sogenannten Schleppfehler.
Wegmeßverfahren
Zur Bestimmung der aktuellen Werkzeugträgerposition (Istwert des Lageregelkreises) ist für jede Verfahrachse der CNC-Werkzeugmaschine ein Wegmeßsystem vorhanden. Je nach den speziellen Anforderungen an die jeweiligen Verfahrachsen werden unterschiedliche Wegmeßverfahren verwendet.
2.9.1. Absolute Wegmessung
Bei der Absolutmaßprogrammierung zeigt jeder Teilungsschritt der binär codierten Meßskala einen exakten Zahlenwert an. Dieser Wert entspricht einer genauen Position des Werkzeugschlitten gegenüber dem Maschinennullpunkt M, das heißt, der CNC-Steuerung kann jederzeit die aktuelle Werkzeugschlittenposition direkt übergeben werden. Nachteilig ist, daß der Ablesebereich der Meßskala so groß wie der Arbeitsbereich sein muß. Das führt, verbunden mit der binären Codierung, zu sehr großen, technisch aufwendigen Meßskalen.
2.9.2. Inkrementale Wegmessung
Bei der Relativprogrammierung ergeben sich bei einer Verfahrbewegung aus dem Wechsel von Hell- und Dunkelfeldern des Strichgitters Zählimpulse, die von der CNC-Steuerung laufend addiert bzw. subtrahiert werden. Die aktuelle Wegschlittenposition ergibt sich aus der Differenz zur letzten Position. Daher muß nach dem Einschalten der CNC-Steuerung der Schlitten einmal einen absoluten Punkt, den Referenzpunkt, anfahren, damit die CNC-Steuerung die absoluten Koordinaten errechnen kann.
Bei CNC-Werkzeugmaschinen werden im allgemeinen nur inkrementale Wegmeßverfahren verwendet, da bei ihnen das Anfahren des Referenzpunktes jederzeit möglich ist.
Hingegen können bei Robotern in Schweißstraßen beim Anfahren eines Referenzpunktes Kollisionen mit dem Werkstück auftreten, daher sind hier absolute Wegmeßverfahren erforderlich.
3. Technologische Grundlagen für die CNC-Bearbeitung 3.1. CNC-Werkzeugsysteme für das Drehen und Fräsen Im Gegensatz zu den konventionellen Werkzeugmaschinen kommen bei CNC-Werkzeugmaschinen spezielle Kriterien: Die NC-Werkzeugaufnahmen sind entweder einteilig oder aus den Schneidenträger und dem Werkzeughalter zusammengesetzt. Um einen schnellen Werkzeugwechsel durchführen und eine gute Austauschbarkeit der NC-Werkzeuge gewährleisten zu können, sind die Werkzeugaufnahmen genormt. 3.1.1. Werkzeugaufnahmen Bei den Werkzeugaufnahmen haben sich spezielle Formen durchgesetzt. Sie unterscheiden sich nach dem jeweiligen Bearbeitungsverfahren. Bei den Drehwerkzeugen wird hauptsächlich der Zylinderschaft mit Verzahnung und bei Fräswerkzeugen der Steilkegel verwendet. Mit beiden Werkzeugaufnahmen ist sowohl ein automatischer als auch ein schneller Werkzeugwechsel möglich. 3.1.2. Werkzeughalter Viele Dreh- und Fräswerkzeuge sind aus mehreren Komponenten zusammengesetzt. Zum Einsatz kommen Wendeschneidplatten, die z.B. mit Klemmhaltern befestigt werden. Die Hauptelemente eines modernen Drehwerkzeuges sind der Klemmhalter bzw. Wendeschneidplattenhalter, die Wendeschneidplatte und deren Spannsystem. Der Sitz für die Wendeschneidplatten ist im Halter mit zwei Stützkanten ausgelegt und mit einer Zwischenlage versehen. Die Zwischenlage dient zur Aufnahme größere Schnittkräfte und zum Schutz des Halters vor Beschädigung bei einem möglichen Bruch der Wendeschneidplatte. Die Klemmhalter und die Wendeschneidplatten sind weitgehend genormt. 3.1.3. Hartmetall-Wendeschneidplatten In der CNC-Technik werden verstärkt Wendeschneidplatten eingesetzt, da sie sehr hohe Standzeiten erreichen und leicht auszuwechseln sind. Wendeschneidplatten besitzen mehrere Schneidkanten. Daher besteht die Möglichkeit, beim Stumpfwerden einer Schneidkante die Platte zu drehen oder zu wenden. Wendeschneidlatten bestehen aus Hartmetall oder Schneidkeramik. Sie werden durch Sintern hergestellt. Durch dieses Herstellungsverfahren, bei dem Metallpulver in Formen gepreßt und anschließend wärmebehandelt wird, lassen sich preisgünstig Wendeschneidplatten in verschiedenen Ausführungen herstellen. 3.2. Aufbau und Einsatz von Drehwerkzeugen für die CNC-Bearbeitung 3.2.2. Schneidstoffe Als Schneidstoffe für Drehwerkzeuge werden vor allem Hartmetalle eingesetzt. Für bestimmte Dreharbeiten finden noch HSS-Stähle ( HSS = Hochleistungs- Schnellschnitt- Stahl) Anwendung, deren Schneidflächen meist beschichtet sind. Für besondere Fälle werden keramische Werkstoffe (Schneidkeramik) in Wendeschneidplattenformen angewendet und in Sonderfällen auch Industriediamanten. 3.2.2.1.Schnellarbeitsstahl (HSS) Ein Schnellarbeitsstahl ist ein hochlegierter Werkzeugstahl. Er besitzt eine hohe Zähigkeit und kann daher gut Stoßbelastungen aufnehmen. Die Schnittgeschwindigkeit liegt wesentlich niedriger als bei Hartmetallen oder Schneidkeramiken. Eingesetzt wird er bei Werkzeugen, die aufgrund ihrer Form, z.B. Bohrer oder Reibahlen, die Verwendung von Wendeschneidplatten nicht zulassen sowie zur Bearbeitung von thermoplastischen Kunststoffen und Leichtmetallen. Oft werden Werkzeuge aus Schnellarbeitsstahl mit einer Hartstoffschicht aus Titannitrid TiN beschichtet. Diese sehr harte, goldfarbene Beschichtung erhöht die Verschleißfestigkeit und ermöglicht höhere Schnittgeschwindigkeiten. 3.2.2.2.Hartmetalle (HM) Hartmetalle sind Werkstoffe, die unter Verwendung von Hartstoffen und einem Bindemittel in Form von Wendeschneidplatten gesindert werden. Die Hartstoffe sind meist Wolfram-, Titan-oder Tantalcarbid. Als Bindemittel wird Kobalt verwendet. Hartmetalle sind wesentlich härter als Schnellarbeitsstähle. Sie sind sehr verschleißfest und lassen sehr hohe Arbeitstemperaturen zu. Sie vertragen aber Temperaturschwankungen und Stoßbelastungen wesentlich schlechter als Schnellarbeitsstähle. Die Hartmetalle können nach den Zerspanungshauptgruppen und nach den Zerspanungs- Anwendergruppen eingeteilt werden. Die Verschleißfestigkeit der Hartmetalle kann durch das Beschichten noch erhöht werden. Als Beschichtung wird Titannitrid, Titankarbid und Aluminiumoxid im Vakuum bei einer Temperatur von 1000° in mehreren Lagen aufgebracht.
3.2.2.3.Schneidkeramik Bei der Schneidkeramik kommen keramische Werkstoffe zur Anwendung, die noch härter als Hartmetall sind. Die Schneidkeramik läßt eine Arbeitstemperatur von bis zu 1200°C zu. Sie ist sehr spröde und empfindlich gegen schwankende Schnittkräfte. Schneidkeramiken werden als Wendeschneidplatten hergestellt und wie die Hartmetalle in Werkzeughalter geklemmt. Eingesetzt werden die Schneidkeramik bei gleichmäßigen Schnittbedingungen, ohne eine Kühlung zu verwenden. Gegenüber den Hartmetallen ist die Schnittgeschwindigkeit noch höher. Besonders geeignet ist sie für die Zerspanung von Eisenwerkstoffen, da sie keine Aufbauschneiden bildet. Ungeeignet ist sie für Aluminiumlegierungen. Die zur Anwendung kommenden Schneidkeramiken können den folgenden Gruppen zugeordnet werden. Schneidkeramiken aus reinem Al²O³ werden als Oxidkeramiken bezeichnet. Sie haben keine metallische Bindung. Besonders sind sie für die Zerspanung von Eisenwerkstoffen geeignet, da sie ihnen gegenüber eine hohe Verschleißfestigkeit haben. Bei Mischkeramiken werden dem Al²O³ Hartstoffe wie z.B. Titankarbid beigefügt. Mischkeramiken werden zum Schlichten von Grauguß oder Stahl sowie zur Zerspanung von gehärteten Eisenwerkstoffen verwendet. Nitridkeramik wird auf der Basis von Siliziumnitrid Si³N hergestellt. Dieser nichtoxidische Schneidstoff besitzt eine hohe Bruchzähigkeit und eine geringere Empfindlichkeit gegen Temperaturschwankungen. Nachteilig ist der höhere Verschleiß bei der Stahlzerspanung. Angewendet wird die Nitridkeramik bei der Bearbeitung von Grauguß. 3.2.2.4.Diamant Diamanten besitzen die größte Härte aller Stoffe. Sie sind extrem stoßempfindlich, bilden beim Zerspanen aber keine Aufbauschneiden. Eingesetzt werden sie bei der Zerspanung von Nichteisen-Metallen und ihren Legierungen, sowie von Verbundwerkstoffen (GFK,CFK), Hartmetallen, Glas und Keramiken. Ungeeignet ist der Diamant zur Zerspanung von Stahl. Hierbei verschleißt er sehr schnell, da die Kohlenstoffatome des Diamanten an das Eisen abgegeben werden (Diffusionsverschleiß). 3.3. Aufbau und Einsatz von Fräswerkzeugen für die CNC-Bearbeitung 3.3.1. Fräsen und Fräsverfahren Das Fräsen ist ein spanabhebendes Bearbeitungsverfahren mit geometrisch bestimmter Schneide, bei dem das Werkzeug die drehende Hauptbewegung ausführt und die Vorschub- sowie die Zustellbewegung im Regelfall meist vom Werkstück ausgeführt wird. Stirnfräsen: Umfangsfräsen: Zusätzlich muß zwischen Gegen- und Gleichlauffräsen unterschieden werden. Gegenlauffräsen: Gleichlauffräsen: Zur Ausführung von Werkzeug- Bewegungen am Werkstück muß jede augenblickliche erforderliche Kenntnisse:
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4. Einführung in die NC-Programmierung 4.1. Arbeitsorganisation und –ablauf bei der manuellen NC-Programmierung 4.1.1. Gegenüberstellung der Vorgehensweise bei konventioneller und CNC-Arbeitsvorbereitung Die CNC-Fertigung besitzt gegenüber der Fertigung mit konventionellen Werkzeugmaschinen eine Reihe von Vorteilen, wie z.B. der kürzeren Durchlaufzeit und der höheren Fertigungskapazität. Um diese Vorteile nutzen zu können, muß die Arbeitsvorbereitung entsprechen angepaßt werden. Das Ziel jeder Fertigung ist, den Hauptanteil an der Werkzeugmaschine, also die Zeit der Zerspanung so groß wie möglich zu halten. Bevor damit begonnen werden kann, sind viele planerische Tätigkeiten auszuführen. Konventionelle Werkzeugmaschine
CNC-Werkzeugmaschine
Ziel der CNC-Arbeitsvorbereitung:
Aufgabe der CNC-Arbeitsvorbereitung:
4.1.2. Organisatorische Zuordnung der NC-Programmierung Die NC-Programme können in verschiedenen Abteilungen erstellt werden. Danach unterscheiden sich die folgenden Formen der NC-Programmierung:
4.1.2.1.Programmerstellung in der Arbeitsvorbereitung In der Arbeitsvorbereitung werden alle planerischen Maßnahmen zur Durchführung eines Fertigauftrages durchgeführt. Diese planerischen Maßnahmen sind in der Fertigung zeitlich vorgeordnet. Da diese Abteilung außerhalb des Werkstattbereiches liegt, spricht man auch von einer externen Programmierung. Die NC-Programme werden von Mitarbeitern erstellt, die speziell für die NC-Programmierung ausgebildet wurden. Sie arbeiten meist an einem Programmierplatz und erstellen maschinell die Programme. Neben der Programmerstellung ist hier auch die Programmverwaltung angegliedert. Die Verbindung zu den CNC-Werkzeugmaschinen kann über einen DNC-Betrieb erfolgen. vorteilhafte Programmerstellung bei:
Nachteil:
4.1.2.2.Programmerstellung im Werkstattbereich Werden die NC-Programme im Werkstattbereich erstellt, spricht man von einer maschinennahen Programmierung. Die NC-Programme können direkt an einem Programmierplatz in der Maschinennähe erstellt werden. Die im Werkstattbereich und die in der Arbeitsvorbereitung erstellten NC-Programme werden direkt an der CNC-Werkzeugmaschine vom Maschinenbediener beim Einrichten kontrolliert und optimiert. vorteilhafte Programmerstellung bei:
Nachteil:
4.1.2.3.Unterschied zwischen manueller und maschineller Programmierung
Arbeitsablauf bei maschineller Programmierung: 1. Werkstück wird geometrisch beschrieben. Notwendig ist die Darstellung der Fertigteilform, aber auch der Rohteilform. 2. Festlegung der einzelnen Bearbeitungen. Das Programmiesystem hilft dem Programmierer, unter Berücksichtigung aller verfügbaren Werkzeuge eine geeignete Auswahl zu treffen und berechnet automatisch die notwendigen Schnittdaten. 3. NC-Programm wird für eine spezielle CNC-Werkzeugmaschine mit einer speziellen CNC-Steuerung erzeugt, das dann 4.1.2.4.Prinzipielles Vorgehen bei der manuellen NC-Programmierung an einem Programmierarbeitsplatz Die Fertigung auf CNC-Werkzeugmaschinen setzt eine sorgfältige Planung und Fertigungsvorbereitung voraus. 1. Festlegung des Bearbeitungsablaufs 2. Bestimmung der notwendigen Werkzeuge 3. Ermittlung der technologischen Daten 4. Ermittlung der geometrischen Daten 5. Erstellung des NC-Programms für die einzelnen Bearbeitungsvorgänge 6. Kontrolieren des NC-Programms 4.1.2.5.Qualitätssicherung in der CNC-Fertigung Auf konventionellen Werkzeugmaschinen gefertigte Teile sind in erster Linie von der Qualifikation und der Beständigkeit des Maschinenbedieners abhängig. Dagegen kann man mit CNC-Maschinen über einen längeren Zeitraum identische Werkstücke mit gleichbleibender Qualität fertigen. Qualitätseinflußfaktoren der gefertigten Werkstücke:
Möglichkeiten der Qualitätsbeeinflussung Minimierung der Qualitätseinflußfaktoren:
4.2. Grundlagen der NC-Programmierung
4.2.1. Aufbau eines NC-Programms Der grundsätzliche Aufbau eines NC-Programms ist nach DIN 66025 genormt. Aufbaustruktur des NC-Programms: Programmanfang:
Die Namen von NC-Programmen können alphanumerische Zeichen beinhalten. Sätze: Ein NC-Programm besteht aus einer chronologischen Folge von Sätzen. Programmende:
4.2.2. Struktur eines Programmsatzes Jeder Satz besteht aus einer Satznummer, einer Anzahl von Wörtern sowie einem speziellen Steuerzeichen, das der CNC-Steuerung mitteilt, wann ein NC-Satz zu Ende ist. Sätze: Sätze bestehen aus Programmwörtern Anweisungen: Zusatzbedingungen: Beispiel: Fahre im Eilgang nach X-Koordinate 40 und Z-Koordinate 60 N10 G00 X40 Z60 4.2.3. Struktur eines Programmwortes Ein Wort besteht aus einem Adreßbuchstaben und einer Zahl mit Vorzeichen. Die Reihenfolge der Wörter in einem NC-Satz ist wie folgt festgelegt:
In einem Satz können diejenigen Wörter weggelassen werden, für die in diesem Satz keine Informationen benötigt werden. Satznummer N
Wegbedingung G
Koordinaten X, Y, Z
Interpolationsparameter I, J, K
Vorschub F
Spindeldrehzahl S
Werkzeugposition T
Zusatzfunktion M
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4.2.4. Absolut- und Relativmaßprogrammierung 4.2.4.1.Absolutmaßprogrammierung G 90
Bsp.: 4.2.4.2.Relativprogrammierung G91
Bsp.: 4.2.5. Geraden- und Kreisprogrammierung 4.2.5.1.Geradeninterpolation G1
4.2.5.2.Kreisinterpolation G2 / G3
4.2.5.3.Beispiele zur Berechnung technologischer Werte für die CNC-Bearbeitung Schnittgeschwindigkeit Vc 1. Beispiel: geg: d = 60 mm ges.: Vc in m/min Lösung: Vc = d * pi * n Vc = pi * 0,06 * m * 1500 1/min 2. Beispiel: geg.: Vc = 283 m/min ges.: n in 1/min Lösung: Vc = d * pi * n oder n = Vc /pi * d n = 283 m / pi * min * 0,012 m Vorschubgeschwindigkeit Vf 3. Beispiel: geg.: n = 400 1/min ges.: d in mm Lös.: Vc = pi * d * n oder d = Vc / pi * n d = 180000 mm * min / p * min * 400 Beispiel beim Zentrierbohrer: ges.: n in 1/min Lös.: Vc = p * d * n d = 12mm beim Zentrieren 1/3 des Bohrers im Eingriff n = Vc / pi * d n = 30 m / min * p * 0,008 m n = 1190 1/min -Vorschubsberechnung beim Gewindebohren: F = Spindeldrehzahl * Gewindesteigung -Umrechnen von Grad und Minuten: Beispiel: 29°10‘ = 10/60 = 0,166 + 29° = 29,166
4.2.6.Fräsprogramme mit Zyklen
4.2.6.1.Teilkreis- Bohrzyklus (z.B. G85) Hier werden Bohrungen definiert, die sich in gleichbleibendem Abstand auf einem Lochkreis befinden. 4.2.6.2.Taschenfräszyklus (z.B. G86) Er ist ein Zyklus für das Fräsen rechtwinkliger Taschen, der das Ausräumen der Tasche beinhaltet. 4.2.6.3.Kreistasche (z.B. G87) Er ist ein Zyklus von Kreistaschen, der das Ausräumen der Tasche beinhaltet. 4.2.6.4.Nutenfräszyklus (z.B. G88) Er ist ein Zyklus von Nuten, der das Ausräumen der Nut beinhaltet. 4.2.6.5.Teilkreis-bohrzyklus (z.B.G89) Hier werden Gewindebohrungen definiert, die sich in gleichbleibenden Abstand auf einem Lochkreis befinden.
4.2.6.6.Werkzeugbahn-Korrektur (Äquidistantenbahn/Werkzeugbahnkorrektur) Problem: die automatische Berechnung der Äquidistante erfolgt beim Steuerung nimmt Bezug auf die Werkzeugdaten — Fräserradius R bzw. Schneidenradius R Damit die Steuerung aus den Programm- Daten und den Werkzeugspeicher- Daten die Fräsermittelpunktsbahn berechnen kann, muß ihr mitgeteilt werden, wo das Werkzeug Fräsen soll dafür gibt es drei G- Funktionen: G41 – Werkzeugbahn- Korrektur links 4.2.7. Fräsprogramme mit Unterprogramm- Technik Unterprogramme sind selbständige Programme, die mit einer eigenen Programm-Nummer im
4.3. Einführung in die manuelle NC-Programmierung Die Vorgehensweise bei der manuellen Programmierung läßt sich in vier Arbeitsschritten einteilen: 1. Analyse von Werkstattzeichnungen 4.3.1. Analyse von Fertigungszeichnungen In der Werkstattzeichnung sind die geometrischen und technologischen Informationen für das Fertigteil vorhanden. 4.3.2. Festlegung von Arbeitsplänen Auf der Grundlage der Werkstattzeichnung und des Arbeitsauftrages wird der weitere Fertigungsablauf, das heißt die Folge der einzelnen Arbeitsgänge festgelegt und in einem Arbeitsplan festgehalten. 4.3.3. Auswahl von Spannmitteln und den benötigten Werkzeugen In dieser Phase werden in den Arbeitsplan : 4.3.4. Erstellung des NC-Programmes Der Programmierer erstellt an Hand der Werkstattzeichnung und des Arbeitsplanes das NC-Programm und trägt die einzelnen Programmsätze in ein Programmierblatt ein. |
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Guten Tag,
danke für diesen informativen Beitrag! Für neue Aufträge sucht unser Betrieb zusätzliche CNC Fräsmaschinen. Nach einer ersten Recherche, haben wir diese CNC Maschine ins Auge gefasst https://www.isel.com/germany/de/flatcom-serie-l-4549.html Da wir aber noch auf der Suche nach Erfahrungsberichten oder Alternativen sind, möchten wir Sie um Feedback zu diesem Produkt bitten. Wir sind für jede zusätzliche Information dankbar.
Mit freundlichen Grüßen